About — Belle Monsees | Sprecherin für Feminismus, Psychologie und Meloprosa

Wer ich bin, wenn ich nicht spreche:

Ich war acht Jahre alt, als ich die Psychothriller aus dem Büro meines Vaters stibitzte. Während andere Mädchen Pferdebücher lasen, versank ich in Stephen Kings düsteren Welten — nicht wegen des Horrors, sondern wegen der Wahrheit, die darin auf mich wartete. Ich hätte Angst haben sollen, aber ich hatte Neugier. Ich fürchtete mich nicht vor Monstern, sondern vor denen, die sich selbst nur im hellsten Licht erkennen konnten. Es war der Beginn meiner Suche nach etwas, das echt war. Der Suche nach Nähe und Verbundenheit.

Schon früh fing ich an, Geschichten zu erzählen und sie aufzuschreiben. Mit 16 verfasste ich mein erstes Buch, das mittlerweile unglücklicherweise (vielleicht glücklicherweise) irgendwo zwischen dem Flackern von Windows Vista und dem damals noch namenlosen Versprechen der Cloud verloren ging. Das Skript existierte nur als Word-Datei, gespeichert auf einer Festplatte, die längst verstummt ist — aufgelöst im digitalen Nirwana einer Zeit, in der nichts synchronisiert war und vieles einfach verlorenging.

Doch meine Neugier verließ mich nicht. Wie eine Motte zum Licht zog es mich zu den Grenzbereichen menschlicher Existenz — dorthin, wo die Sinne sich vermischen und der Schleier dünn wird. Noch immer will ich erfahren, was Wahrheit und Intimität ist. Ebendieser Frage schenke ich heute meine Stimme. Und so sehr ich das Spiel mit Worten auch liebe, bewegt mich am Ende doch immer mehr, was zwischen ihnen geschieht. Und vielleicht ist genau das der Raum, in dem ich zu Hause bin.

Die Stimme von Belle ist ein warmes, dunkles Gewebe. Geerdet im unteren Brustraum, tanzend zwischen Zärtlichkeit und Zerbrechlichkeit.

Im natürlichen Zustand spricht Belle meist im Resonanzfeld zwischen H2 bis D3 — ein seltener, etwas tieferer Grundton für Frauenstimmen. Diese Lage verankert den Text im Körper und öffnet einen Sog in die Tiefen des Bewusstseins. Ihr Ausdruck ist geprägt von rauchzarten Bruch- kanten, mit fein vibrierenden Untertönen und einer weichen Knarzstruktur, wie Holz, das bei Kälte singt. Ihre Stimme trägt eine weiche Dunkelheit — wie Staub auf alten Erinnerungen.

C H A R A K T E R

K L A N G F A R B E

Und doch — diese Stimme kann auch anders. In helleren Texten steigt sie feinfühlig an auf F3 und wird klarer und fokussierter. In dieser Lage wird Belle zur Erzählerin, die spiegelt, nicht bewertet und dabei ein Lächeln andeutet, das nie ganz den Mund erreicht, aber den Raum erfüllt.

Belle spricht verbunden und nah auf der Frequenz zwischen Hoffnung und Verlorenheit. Sie gibt Texten Raum zu atmen. Manchmal ist ihre Pausentechnik fast musikalisch wie eine Art sprechende Dichtung. Das macht sie nicht zur klassischen Erzählerin sondern zur Ver-körperin. Zur Trägerin von inneren Bewegungen.

M O D U L A T I O N

R H Y T H M U S